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Mit einer kalten Enteignung wollen längst nicht alle Aktionäre von Varta sich einfach abfinden und nun kündigt sich Widerstand gegen die Sanierungspläne an

Ohne eine Einigung wird Varta wohl vor Gericht gezogen werden

NTG24 - Mit einer kalten Enteignung wollen längst nicht alle Aktionäre von Varta sich einfach abfinden und nun kündigt sich Widerstand gegen die Sanierungspläne an

 

In den Sommermonaten kündigte Varta einen umfangreichen Sanierungsplan an, in dessen Rahmen vor allem Kleinanleger benachteiligt würden. Angedacht ist weiterhin, einen Schuldenschnitt vorzunehmen sowie Kredite zu verlängern. Das Grundkapital soll zudem auf null Euro gesetzt werden, womit die Varta-Aktie von der Börse verschwinden würde. Im Anschluss sollen neue Aktien ausgegeben werden, allerdings exklusiv an eine Gesellschaft des Investoren Michael Tojner und den Sportwagenhersteller Porsche.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeIm Resultat würden vor allem diese beiden Anteilseigner profitieren, während die jetzigen Aktionäre von Varta (DE000A0TGJ55) auf einen Totalverlust zusteuern. Geändert hat sich an den Plänen augenscheinlich noch nichts. Am Montag informierte der Konzern die Anleger hinter verschlossenen Türen bei einer außerordentlichen Hauptversammlung über die Lage des Konzerns. Letztere lässt sich aus der Ferne nur schwierig einschätzen, da es schon seit einer ganzen Weile keine neuen Zahlen mehr zu sehen gab.

Gemeldet hat Varta zuletzt einen Umsatz von 554 Millionen Euro in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres. Aufgrund eines Hackerangriffs verzögerte sich die Vorlage des Berichts für das gesamte Jahr. Dies kostete den Konzern auch seine Notierung im SDAX und erst vor knapp zwei Jahren segelte die Aktie schon aus dem MDAX. Der beispiellose Abstieg setzte sich zuletzt also auch an der Börse fort.

 

 

 

Varta: So nicht!

 

Was genau Varta seinen Anlegern angesichts einer solchen Ausgangslage mitgeteilt haben mag, ist nicht bekannt. Marc Tüngler in seiner Funktion als Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz sprach gegenüber der Deutschen Presse-Agentur allerdings von einer „Kampfansage“. Noch befinde man sich zwar im Verhandlungsstadium. Doch müsse der Druck auf Varta steigen und eine Auseinandersetzung vor Gericht sei wahrscheinlicher geworden.

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Angestrebt wird, bestehende Aktionäre entweder an einer Kapitalerhöhung zu beteiligen oder zumindest für das Ausscheiden in irgendeiner Form zu kompensieren. Eine Einigung sei laut Tüngler auch im Interesse von Varta. Denn damit käme Ruhe in die Sache hinein und der Konzern müsse sich keinem langwierigen Gerichtsverfahren stellen, was auch die angedachte Sanierung wohl schwer in die Länge ziehen könnte.

Eine Reaktion von Varta auf derartige Äußerungen liegt bislang nicht vor. Fraglich scheint, wie viel Spielraum der Konzern hinsichtlich möglicher Kompensationen überhaupt noch hat. Sehr wahrscheinlich müssen in einem solchen Fall die angedachten neuen Eigner des Konzerns einspringen. Die haben aber vermutlich genau deshalb Interesse an den Plänen, weil sie sich damit die Kontrolle über den Konzern vergleichsweise günstig sichern könnten, nachdem die Aktienkurse in den letzten Jahren unkontrolliert in die Tiefe gestürzt sind.

 

Lieber nicht auf Wunder hoffen

 

Die Varta-Aktie reagierte kaum auf die jüngste Versammlung. Das Papier dümpelt weiterhin bei etwa 1,50 Euro vor sich hin und notiert damit rund 92 Prozent tiefer als zu Jahresbeginn. Seit den Höchstständen im Jahr 2021 ging es um über 99 Prozent abwärts. Verantwortlich dafür machen viele Beobachter schwache Entwicklungen im einst boomenden Geschäft mit Kleinstbatterien. Einige Kritiker werfen Varta aber auch schwere Management-Fehler vor, darunter zu große Abhängigkeiten von großen Kunden wie Apple und teils unüberlegte Investitionen.

Was genau zur Misere bei Varta geführt haben mag, sei an dieser Stelle dahingestellt. Klar ist aber wohl, dass ein Ausweg mit so manchen Schmerzen verbunden sein dürfte. Anlegerschützer setzen sich aktiv dafür ein, zumindest den Totalverlust zu vermeiden. Verlass auf Erfolg in der Sache ist allerdings nicht. Anlegern bleibt nur zu empfehlen, um die abgestürzte Aktie einen großen Bogen zu machen. Zu groß ist das Risiko, am Ende doch nur mit leeren Händen dazustehen.

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24.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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