Varta geht wieder aus Exkursion im Kurskeller
Schlechte Zeiten für die Anleger
Immer mehr segelte die Varta-Aktie in diesem Jahr dem Abgrund entgegen und nur selten zeigten die Bullen ansatzweise das Verlangen, sich diesem Trend entgegenzustellen. Umso mehr haben die wenigen verbliebenen Anleger sich über Zugewinne von über fünf Prozent am Mittwoch gefreut.
Jene waren wahrscheinlich zum Teil auch mit einem Interview des neuen Chefs Markus Hackstein verbunden, welches bei der „FAZ“ veröffentlicht wurde. Darin ließen sich einige Ansätze erkennen, wie Varta (DE000A0TGJ55) in Zukunft wieder auf Vordermann gebracht werden soll. Zudem widersprach Hackstein den hartnäckigen Gerüchten, laut denen der Batteriehersteller in finanzielle Schieflage geraten könnte.
Die Freude an den Märkten währte allerdings nicht lange und am Donnerstag wurden sämtliche vorübergehenden Kursgewinne schon wieder aus der Hand gegeben. Um knapp 5,5 Prozent ging es gestern in die Tiefe und die Varta-Aktie stürzte auf überschaubare 22,65 Euro herab. Auf Wochensicht ergeben sich damit Verluste von knapp zehn Prozent für einen ohnehin schon schwer geschundenen Titel.
Als Belastungsfaktoren erweisen sich unverändert massiv gestiegene Kosten sowie immer akutere Absatzprobleme. Varta scheint dem zumindest aktuell nur wenig entgegensetzen zu können und solange das so bleibt, wird der Abwärtstrend sich wohl leider fortsetzen. Seit Jahresbeginn wurden bereits mehr als 80 Prozent an Börsenwert vernichtet.
Varta auf dem Boden der Tatsachen
Ob Varta bereits abgeschrieben werden sollte oder nicht, darüber lässt sich aktuell trefflich streiten. Sicher ist aber, dass der Konzern schon deutlich bessere Zeiten erlebt hat und mit einer enormen Unsicherheit ins neue Jahr geht. Da spricht wenig dagegen, sich das weitere Geschehen entspannt von der Seitenlinie aus anzusehen. Ich persönlich traue Varta durchaus noch die eine oder andere Comeback-Story zu, wenn auch vielleicht nicht im gleichen Ausmaß wie im Jahr 2019 und auch nicht unbedingt schon im kommenden Jahr. Gänzlich uninteressant ist das Papier auf lange Sicht aber kaum.
23.12.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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