Varta kappt die Prognose, Tesla kann nicht überzeugen, Uber atmet auf und Nel ASA rutscht immer weiter ab!
Damit dürften nicht alle Anleger gerechnet haben
Die Börse ist stets und immer ein Spiel der Erwartungen. Nichts anderes animiert die Marktakteure dazu, Investitionen zu tätigen. Dahinter steckt die Hoffnung, an der positiven Entwicklung eines Unternehmens teilhaben und Renditen einfahren zu können. Doch längst nicht immer werden die Erwartungen auch erfüllt, was in dieser Woche wieder einmal mehrere Beispiele zeigten.
Zumindest irgendetwas scheinen einige Spezialisten sich noch von Varta (DE000A0TGJ55) zu erwarten, denn die abgestürzte Aktie konnte sich auf Wochensicht mal eben um gut 270 Prozent in die Höhe schrauben und mit 5,31 Euro ins Wochenende gehen. Es steht jedoch zu vermuten, dass hier knallharte Spekulanten am Werk sind. Denn das Unternehmen selbst hat seine Erwartungen zuletzt noch einmal heruntergeschraubt.
Aufgrund einer weiteren Verschlechterung des Marktumfelds soll der Umsatz im laufenden Jahr nur noch bei 750 bis 800 Millionen Euro statt der zuvor prognostizierten 820 bis 870 Millionen Euro liegen. Für die Anleger hat das freilich nur noch eine untergeordnete Bedeutung. Denn nach wie vor steht das Vorhaben, Varta in die Hände zweier großer Investoren zu geben und die Börsennotierung aufzugeben. Bisherige Anteilseigner sollen dabei leer ausgehen. Da es als sehr wahrscheinlich gilt, dass dieser Plan umgesetzt werden kann, ist von Investments trotz kurzzeitiger Höhenflüge nur abzuraten.
Tesla: Auf die lange Bank geschoben
Seit Monaten schon in die Höhe getrieben wurden die Erwartungen bei Tesla (US88160R1014), wo am Donnerstag tatsächlich das erste Robotaxi von Elon Musk vorgestellt wurde und noch dazu ein selbstfahrender Bus. Das „historische Ereignis“, von dem der Tesla-Chef im Vorfeld schwadronierte, scheint es aber eher nicht gewesen zu sein. Die Börse zeigte sich unbeeindruckt. Nicht unbedingt von der Technologie, sehr wohl aber vom Zeitplan.
Denn auf den Markt kommen soll das „Cybercab“ frühestens 2026. Für den autonomen Bus gibt es noch nicht einmal einen ungefähren Termin. Reichlich Zeit also für die Konkurrenz, um ihre bereits vorhandenen Lösungen auszubauen. Der Tesla-Aktie bescherte das Gezeigte am Freitag Kursverluste in Höhe von 8,8 Prozent und das Papier setzte auf 217,80 US-Dollar zum Wochenende zurück. Profitieren konnten derweil andere.
Uber atmet durch
Klar herausgestellt hat sich, dass Tesla für den Moment noch keine Bedrohung für Anbieter wie Uber (US90353T1007) darstellt. Das lässt die Anleger aufatmen und die Uber-Aktie legte gestern um 10,8 Prozent bis auf 86,34 Dollar zu. Damit sind jegliche Schwächeanfälle der vergangenen Wochen in Vergessenheit geraten und auf Schlusskursbasis freuen die Anteilseigner sich über ein neues Jahreshoch. Tesla überlässt das Feld, zumindest für den Augenblick, schlicht den anderen.
Damit haben die Erwartungen im Segment schon fast eine vollständige Wende eingelegt. Zuvor hoffte oder befürchteten einige Anleger noch, dass Tesla den Markt um Fahrdienstleistungen komplett auf den Kopf stellen könnte. Dies wird nun aber im besten Fall in einigen Jahren geschehen. Da Elon Musk allerdings in der Vergangenheit schon des Öfteren seine oftmals großen Versprechungen nicht einhalten konnte, dürften auch grundsätzliche Zweifel eine immer größere Rolle spielen.
Unschöne Aussichten für Nel ASA?
Unangenehme Erwartungen bestimmten derzeit auch bei Nel ASA (NO0010081235) den Chart. Kurz vor den Quartalszahlen scheinen die Bullen bei der Aktie vollständig das Handtuch zu werfen. In der ausgelaufenen Handelswoche stürzte der Kurs von einem Tief zum nächsten und landete zum Wochenende schließlich bei niederschmetternden 0,35 Euro. Das ist der niedrigste Schlusskurs der vergangenen fünf Jahre. Vollkommen überraschend ist die Entwicklung ob der schlechten Stimmung im Wasserstoffsegment zwar nicht.
Enttäuschend ist es aber dennoch, dass nun auch die letzten Unterstützungen noch nach unten gekreuzt wurden. Der Weg in weitere Untiefen steht nun grundsätzlich frei und es ist wichtiger denn je, dass die Norweger bei ihren Quartalsergebnissen nicht für neue Enttäuschungen sorgen werden. Doch von den lange herbeigesehnten Auftragseingängen ist weiterhin wenig bis überhaupt nichts zu sehen. Für den Moment könnte allenfalls die Hoffnung auf eine technische Gegenbewegung noch als Strohhalm für die leidgeplagten Aktionäre dienen. Verlass ist darauf aber selbstredend nicht.
Es wird nicht langweilig
Das Spiel mit den Erwartungen wird an der Börse auch in Zukunft munter weitergehen und Anlegern stehen immer wieder aufs Neue sowohl angenehme als auch unangenehme Überraschungen bevor. Immer wieder werden wir dadurch daran erinnert, dass Anlagestrategien keine starre Angelegenheit sein sollten. Für die bestmöglichen Renditen ist eine ständige Überwachung und gegebenenfalls eine Anpassung der eigenen Vorgehensweise unumgänglich.
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12.10.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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