Bei Volkswagen geht es um die Wurst, Aixtron erfährt weiterhin Zuspruch, Super Micro Computer wird kritisch beäugt und Nvidia scheint über jeden Zweifel erhaben
Chancen und Risiken an der Börse
Die Märkte haben im laufenden Jahr bislang eine recht beeindruckende Rallye hingelegt. Dennoch hoffen die Anlegerinnen und Anleger natürlich darauf, dass es möglichst noch etwas weiter in Richtung Norden geht. Dafür gibt es auch durchaus noch Chancen, welche aber in der Regel mit Risiken Hand in Hand gehen.
Ein potenzieller Comeback-Kandidat ist die Aktie von Volkswagen (DE0007664039), welche sich in den vergangenen drei Jahren im Wert mal eben halbiert hat. Rekorde kann der Konzern noch aufstellen, allerdings eher nicht bei Auslieferungszahlen. Stattdessen sorgte zuletzt für Schlagzeilen, dass Volkswagen in seinen Kantinen so viele Currywürste wie noch nie verkauft hat. Mehr als 8,3 Millionen Exemplare fanden im vergangenen Jahr ihren Weg in die Mägen der hungrigen Belegschaft.
Die Currywurst bleibt damit das meistverkaufte Produkt von Volkswagen, was für einige Schlagzeilen und Kommentare in den sozialen Medien sorgt. Mancher Beobachter erinnert mit Häme daran, dass das fleischhaltige Gericht im Jahr 2021 in einer Kantine von Volkswagen noch vom Speiseplan verschwand. Die neue Begeisterung ist laut Informationen des „NDR“ auf die Einführung einer neuen Hotdog-Variante zurückzuführen.
Aixtron: Bald wieder im Aufwind?
Die Zahlen von Volkswagen können abseits des leiblichen Wohls schon länger nicht mehr überzeugen. Diesbezüglich befindet man sich mit Aixtron (DE000A0WMPJ6) in bester Gesellschaft. Aufgrund des neuerlichen Chip-Booms steckten die Anleger große Erwartungen in das Unternehmen, welche letztlich nicht erfüllt werden konnten. In der Folge stürzte die Aktie Ende Februar um rund ein Viertel in die Tiefe. Richtig erholen konnte die Aktie sich davon bisher nicht.
Doch es gibt noch Fürsprecher für den etwas angeschlagenen Titel. Bei Jefferies wurde die Kaufempfehlung zuletzt bestätigt und das Kursziel in Höhe von 50 Euro blieb unangetastet. Der Analyst Janardan Menon spricht von Wachstum im Januar und geht fest davon aus, dass mit einer ab März steigenden Nachfrage in China die Geschäfte weiter an Schwung gewinnen werden. Verglichen mit dem letzten Schlusskurs bei 26,14 Euro wird nahezu eine Kursverdopplung in Aussicht gestellt.
Super Micro Computer: Das Ende der Fahnenstange?
Kritischere Worte gibt es vom US-Börsenexperten Jim Cramer für Super Micro Computer (US86800U1043). Cramer gilt als KI-Bulle und spricht dem Sektor immer wieder große Chancen zu, die bisher nicht ansatzweise genutzt seien. Doch im Falle von Super Micro Computer sprach er bei seiner Sendung „Mad Money“ zuletzt davon, dass die Aktie mittlerweile überkauft sei. Eine Empfehlung wollte er jenseits der 1.000-Dollar-Marke nicht aussprechen.
Die guten Zahlen des Unternehmens sind Jim Cramer nicht verborgen geblieben. Dennoch bezeichnete er die jüngsten Kursstände als „zu viel“ und implizierte damit ein Risiko für eine mögliche Korrektur in Richtung Süden. Das Kurspotenzial sei mittlerweile ausgeschöpft. Ein solcher Schluss scheint naheliegend, hat Super Micro Computer sich auf Jahressicht doch um über 1.000 Prozent (!) verbessert. Doch mahnende Worte gab es in den letzten Wochen schon häufige rund bisher konnten sie die Rallye nicht zum Erliegen bringen.
Nvidia bleibt der Goldstandard
Ebenfalls zur Sprache kam bei Cramer Nvidia (US67066G1040) und bei der Aktie des KI-Vorzeigeunternehmens rechnet er weiterhin mit ansehnlichen Kurssteigerungen. Damit befindet er sich längst nicht allein auf weiter Flur. Nvidia ist unverändert ein Liebling der Analysten. Laut Informationen des Portals „MarketScreener“ empfehlen aktuell 50 Experten die Aktie zum Kauf. Dem gegenüber stehen 15 Analysten mit einer neutralen Haltung. Verkaufsempfehlungen gibt es nach wie vor keine einzige.
Die Nvidia-Aktie scheint da schon fast eine sichere Angelegenheit zu sein, gerade auch mit Blick auf die letzten Zahlen, welche selbst die hohen Erwartungen der Märkte mit Leichtigkeit gesprengt haben. Doch bisher fand noch jeder Höhenflug an der Börse zu seinem Ende. Ob ein solches bei Nvidia schon nächste Woche oder erst in ein paar Jahren zu finden sein mag, das ist aktuell noch nicht abzusehen. Doch Einstiege auf Rekordniveau sind immer eine heikle Angelegenheit. Zuletzt notierte Nvidia bei rund 875 Dollar und brachte es auf eine Marktkapitalisierung von knapp 2,2 Billionen Dollar.
Der Blick in die Glaskugel
Die Augen an den Märkten sind stets nach vorn gerichtet und Versprechen zur weiteren Kursentwicklung wirken oftmals verlockend. Doch selbst in einer scheinbar glasklaren Situation tun Anleger gut daran, sich stets eine gesunde Portion Skepsis zu bewahren. Das gilt in beide Richtungen. Bei Highflyern sind Korrekturen jederzeit möglich, und sei es nur aufgrund von Gewinnmitnahmen. Umgekehrt bieten abgestürzte Aktien oftmals ein anschauliches Comeback-Potenzial und schon eine einzige Meldung kann die Richtung nachhaltig drehen. Wichtig bleibt es daher in jedem Fall, über das aktuelle Geschehen im Bilde zu sein, um sowohl Chancen als auch Risiken frühzeitig identifizieren zu können.
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11.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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