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Eine weitere Anklage im Dieselskandal wird zugelassen und Volkswagen kann dieses düstere Kapitel weiterhin nicht vollständig hinter sich lassen

Noch immer kein Ende in Sicht

NTG24 - Eine weitere Anklage im Dieselskandal wird zugelassen und Volkswagen kann dieses düstere Kapitel weiterhin nicht vollständig hinter sich lassen

 

Der Dieselskandal ist aus den Schlagzeilen weitgehend verschwunden und Volkswagen dürfte es nur recht sein, wenn dieses unangenehme Thema möglichst schnell in Vergessenheit geraten würde. Darauf wird der Konzern aber noch etwas länger warten müssen. Das Landgericht Braunschweig ließ kürzlich eine weitere Klage zu und sorgt damit dafür, dass wir noch etwas länger über mutmaßliche Strippenzieher und weitere Details informiert werden.

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Bereits seit 2021 läuft in Braunschweig ein Prozess gegen vier Manager von Volkswagen (DE0007664039). Offenbar steht nun der Verdacht im Raum, dass der Dieselskandal noch etwas weitere Kreise gezogen hat. Das Gericht ließ eine Klage gegen sieben weitere Angestellte von VW zu. Namentlich wurden jene bisher nicht genannt und es gibt auch noch keinen Termin für eine Verhandlung. Es ist aber davon auszugehen, dass im Rahmen des neuen Verfahrens noch einmal das eine oder andere pikante Detail an die Öffentlichkeit kommen wird.

Beim bisherigen Prozess wirft die Staatsanwaltschaft den Angeklagten Betrug in einem besonders schweren Fall vorgeworfen. Ferner steht bei einigen der Beschuldigten der Verdacht der Steuerhinterziehung im Raum. Vorherige Unterstellungen der Untreue wurden vom Gericht allerdings bereits als nicht hinreichend belegt angesehen, wie die „Zeit“ berichtet. Begleitet wird Volkswagen vom Dieselskandal schon seit dem Jahr 2015. Damals wurde erstmals bekannt, dass der Konzern mithilfe von Software-Tricksereien die CO2-Messwerte beeinflusste. Kunden beklagten in der Folge unter anderem einen massiven Wertverlust ihrer Dieselfahrzeuge; in den USA kam es zu erheblichen Schadenersatzforderungen.

 

Volkswagen in keinem guten Licht

 

Begonnen haben soll das Ganze den Vorwürfen zufolge im Jahr 2006, als Volkswagen im großen Stil eine Marketingkampagne in den USA ins Rollen brachte. Mit einem „Clean Diesel“ sollte die Kundschaft umgarnt werden. Der war aber wohl nicht ganz so „clean“, wie das Unternehmen es versprochen hatte. Den nun Angeklagten wird vorgeworfen, den Einbau von Manipulationssoftware unterstützt, gefördert oder zumindest wissentlich nicht verhindert zu haben.

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Werbebanner DegussaAus der Ferne fällt es immer schwer, in derartigen Dingen ein Urteil zu fällen, daher sei dies den Gerichten überlassen. Doch schon allein das Aufkommen einer weiteren Klage und die damit verbundene Erinnerung an den Dieselskandal wirft kein gutes Licht auf Volkswagen. Das Image des Autobauers hat unter den Vorgängen schwer gelitten. Es ist zumindest vorstellbar, dass der eine oder andere potenziell Kunde da seine Kaufentscheidung noch einmal überdenken wird.

Wirklich messbar dürften derartige Effekte aber nicht sein, weshalb sich für die Volkswagen-Aktie erstmal keine größere Gefahr ergibt. Bisher ist auch unklar, ob es sich bei den jetzt Angeklagten um ehemalige oder noch aktive Mitarbeiter handelt und in welcher Position diese sich im Konzern befinden. Für Panik ist es da definitiv viel zu früh. Das Ganze hilft dem ohnehin schwächelnden Konzern aber auch nicht eben weiter.

 

Volkswagen kommt nicht zur Ruhe

 

Wäre die Aufarbeitung des Dieselskandals derzeit die einzige Sorge von Volkswagen, würden die meisten Anteilseigner wohl in Jubelstimmung ausbrechen. Die Aktie wird aber von ganz anderen Faktoren im Kurskeller festgehalten. Die Wolfsburger haben in China etwas den Anschluss verloren, wo Elektroautos längst auf dem Vormarsch sind. VW kann hier gerade bei der Software kaum mithalten und zeigt sich zudem in Sachen Verkaufspreise eher schlecht als recht konkurrenzfähig.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenIn Europa läuft es etwas besser, doch auch in hiesigen Gefilden besteht viel Nachholbedarf. Volkswagen kündigte weitreichende Einsparmaßnahmen an, um die Margen wieder in die Höhe zu befördern. Zudem wurden zumindest perspektivisch neue Elektromodelle für den Massenmarkt in Aussicht gestellt. Die Aktie konnte dadurch gestärkt von etwas weniger als 100 Euro wieder bis auf knapp 116 Euro zum Wochenende zulegen. Auf Jahressicht sind aber noch immer Verluste von etwa fünf Prozent zu beklagen und fundamental warten viele Aktionäre weiterhin auf klare Anzeichen der Besserung.

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18.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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