Volkswagen kommt bei der Produktion von E-Autos nicht mehr hinterher
Käufer müssen sich auf lange Wartezeiten einstellen
In den letzten Jahren wurde VW gerne mal vorgeworfen, den Trend hin zu Elektromobilität verschlafen zu haben. Ob das nun zutrifft oder nicht, soll an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt werden. In jedem Fall konnten die Wolfsburger bis heute mächtig aufholen und sich über eine rege Nachfrage nach elektrischen Fahrzeugen freuen.
Gerade die Eigenmarke sowie Modelle von Porsche fanden viele bereitwillige Abnehmer und bis heute ist die Begeisterung auf Kundenseite ungebrochen. Weniger erfreut dürften die Käufer aber wohl darüber sein, dass es bei der Produktion nicht so recht laufen will. Kürzlich informierte Volkswagen (DE0007664039) darüber, dass jetzt bestellte Fahrzeuge erst im nächsten Jahr ausgeliefert werden.
Verantwortlich für derart lange Wartezeiten ist VW nicht selbst, zumindest nicht in erster Linie. Wie so ziemlich alle Hersteller bekommen die Wolfsburger noch immer enorme Probleme durch gestörte Lieferketten zu spüren, welche durch den Krieg in der Ukraine noch einmal an Brisanz zugenommen haben.
Für die Anleger ist das zugleich eine gute und eine schlechte Nachricht. Dass die Auftragsbücher bis zum Bersten gefüllt sind, spricht erst einmal für eine positive Entwicklung von Volkwagen in der Zukunft. Letzten Endes wird aber Potenzial bei den Bilanzen verschenkt, wenn Bestellungen nicht zeitnah bedient werden können.
Die VW-Aktie im roten Bereich
Gerade der Konflikt in der Ukraine verpasste der VW-Aktie zuletzt einen ordentlichen Dämpfer. Ende Februar und Anfang März erlebte das Papier herbe Verluste, von denen es sich bis heute nicht recht erholen konnte. Zwar ging es am Freitag um respektable 3,8 Prozent auf 144,20 Euro in die Höhe. Damit bewegen die Kurse sich aber noch immer rund 20 Prozent unter jenen von Jahresbeginn und verglichen mit den Höchstständen aus dem vergangenen Jahr sind sogar Abschläge von mehr als 40 Prozent zu verzeichnen. Euphorie sieht klar aners aus.
16.05.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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