Für Verbrenner verlangt Volkswagen künftig deutlich mehr, während die Preise der Elektroautos aus Wolfsburg stabil bleiben
Volkswagen beruft sich auf gestiegene Rohstoffpreise
Bekanntlich leidet Volkswagen unter sehr schwachen Margen und zuletzt versuchte der Konzern, diese mit diversen Sparmaßnahmen in den Griff zu bekommen. Laut einem Bericht des „Spiegel“ ist nun auch eine Erhöhung der Preise fällig, was von den Verantwortlichen auf höhere Rohstoffkosten zurückgeführt wird. Je nach Modell fallen die Preisaufschläge erheblich aus.
Für einen Touareg verlangt Volkswagen (DE0007664039) nun etwa 2.500 Euro mehr, während Golf und Tiguan sich um rund 1.100 Euro verteuern. Laut Konzernangaben liegen die Preiserhöhungen im Bereich von zwei bis 3,2 Prozent. Interessanterweise bleiben Elektroautos im Preis stabil. Vielleicht gab es bei jenen ja keine Erhöhung von Rohstoffpreisen.
Wahrscheinlicher ist aber, dass Volkswagen die ohnehin zuletzt stark gesunkenen Absätze der ID.-Familie nicht noch weiter absacken lassen möchte. Ohnehin müsste Volkswagen eigentlich daran arbeiten, die Verkäufe von E-Autos deutlich zu erhöhen. Denn gelingt dies nicht, so würden bereits ab dem kommenden Jahr hohe Strafzahlungen seitens der EU aufgrund verpasster CO2-Ziele drohen.
Volkswagen ging nicht näher darauf ein, welches Kalkül hinter den Preiserhöhungen für Verbrenner steckt. So lässt sich nur darüber spekulieren, ob es bei der Verbesserung der Marge weiterhelfen oder doch vordergründig die Kunden in Richtung E-Mobilität lenken soll. An der Börse kommt so oder so wenig Euphorie auf. Die bereits abgestürzte Volkswagen-Aktie ließ gestern um weitere 0,26 Prozent bis auf 91,76 Euro nach.
Volkswagen auf Messers Schneide
Auf Volkswagen kommen einige sehr unruhige Wochen zu. Die geplanten Sparmaßnahmen inklusive möglicher Werksschließung in Deutschland stoßen auf erbitterten Widerstand bei den Gewerkschaften. Das wird auch in den nächsten Monaten noch für reichlich Zündstoff sorgen und so mancher Eklat scheint bereits programmiert zu sein. Auswirkungen auf die Börse sind kaum auszuschließen und wer sich dieses Drama ersparen möchte, bleibt entspannt auf der Seitenlinie.
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10.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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