Volkswagen legt beim Ausbau der Kapazitäten für Batterien den Rückwärtsgang ein und verabschiedet sich von Plänen in Osteuropa
Es scheint an der Nachfrage zu fehlen
Für Volkswagen läuft es derzeit an mancher Stelle äußerst unrund. Geradezu eingebrochen ist etwa die Anzahl der EV-Bestellungen in Europa. Jene belaufen sich im laufenden Jahr bisher auf rund 150.000 nachdem 2022 noch etwa 300.000 Bestellungen gezählt wurden. Das lässt einen deutlichen Rückgang bei der Nachfrage erkennen.
Das scheint nun auch Auswirkungen auf die Ausbaupläne von Volkswagen (DE0007664039) zu haben. Bisher plante der Konzern noch damit, in Osteuropa eine vierte Batteriefabrik aus dem Boden zu stampfen. Wie VW-Chef Oliver Blume gegenüber der „Automotive News“ sagte, liegen diese Pläne nun aber wohl auf Eis. Es gebe schlicht keine geschäftlichen Gründe, um weitere Standorte für neue Werke festzulegen, so Blume.
Mit den drei bereits entstehenden Werken will Volkswagen künftig bei der Batterieherstellung ein Volumen von jährlich über 200 GWh erreichen. Das scheint dem Konzern auch erst einmal auszureichen, um die Nachfrage im E-Bereich zu bedienen. Das ist zwar durchaus ein beachtlicher Wert. Dennoch werden mit dem dezenten Zurückrudern weitere Wachstumsaussichten ein wenig infrage gestellt.
Abseits des Ausbaus von Kapazitäten hat Volkswagen die Anleger bereits auf schwierige Zeiten eingestellt. Der Konzern arbeitet derzeit vor allem bei der Kernmarke VW an einer Neuaufstellung, rechnet aber mit handfesten Ergebnissen eher nicht über Nacht. Die Planungen bei Batteriewerken lassen zumindest vermuten, dass man in Wolfsburg nicht mit einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage rechnet.
Die Volkswagen-Aktie legt zu
An der Börse scheint man den vorsichtigen Kurs zu begrüßen. Die Volkswagen-Aktie konnte am Donnerstag um 3,2 Prozent zulegen und damit die 100-Euro-Marke wieder nach oben passieren. Bis auf 102,98 Euro ging es in die Höhe. Brachliegende Produktionskapazitäten waren einer von vielen Faktoren, welche in diesem Jahr auf der Volkswagen-Aktie lasteten. Dass das Management nun beim weiteren Ausbau offenbar eher vorsichtig vorgeht, scheint manchem Anleger durchaus zu gefallen.
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03.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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