Die Hauptversammlung von Volkswagen wurde durch zahlreiche Unterbrechungen geprägt
Die Kritik am Konzern lässt nicht nach
Die jüngste Hauptversammlung von Volkswagen dürfte vielen noch lange im Gedächtnis bleiben, was allerdings nicht an großartigen neuen Erkenntnissen rund um den Aktienkurs liegen dürfte. Stattdessen nutzten Kritiker des Konzerns das Event als Bühne, und das in gleich mehrfacher Hinsicht.
Bereits während der Eröffnungsrede flog aus dem Publikum Kuchen in Richtung Podum, wo gerade Hans Dieter Pötsch sich die Ehre gab. Gezielt wurde mit dem süßen Gebäck laut einem Artikel des „Spiegel“ auf Aufsichtsrat Wolfgang Porsche, der an diesem Tag seinen 80. Geburtstag feierte. Der Kuchen wart aber wohl weniger als Glückwunsch denn als Kritik gedacht. Sein Ziel gefunden hat er aber nicht. Die Eröffnungsrede musste nur kurz unterbrochen werden.
Zu einem späteren Zeitpunkt erstürmte eine Frau mit nacktem Oberkörper die Bühne, um dort gegen das Festhalten von Volkswagen (DE0007664039) am eigenen Werk in Xinjiang zu kritisieren. Auf einem mitgebrachten Plakat prangerte der Slogan „Uigurische Zwangsarbeit bei VW beenden“. Auch hier griffen die Sicherheitskräfte ein und begleiteten die leichtbekleidete Dame aus dem Saal heraus.
Volkswagen selbst zeigte sich über die Störungen sichtlich verärgert. Man sei zwar bereit dazu, mit den Kritikern in den Dialog zu treten und friedliche Proteste werden als ein demokratisches Mittel der freien Meinungsäußerung angesehen. Doch Eingriffe in die Rechte anderer sowie die Beschädigung von fremdem Eigentum wird dazu als klarer Widerspruch erkannt. Die Bereitschaft zu Gesprächen mit den Kritikern wurde gleichwohl ein weiteres Mal bekräftigt.
Die Volkswagen-Aktie steht still
Die Aktionäre nahmen das Ganze gelassen zur Kenntnis, vielleicht musste der eine oder andere beim Tortenangriff sogar etwas schmunzeln, das lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Auch sonst gab es keine überragenden neuen Erkenntnisse und die Volkswagen-Aktie trat da am Mittwoch größtenteils auf der Stelle. Mit Zugewinnen in Höhe von 0,22 Prozent ging es immerhin in die richtige Richtung, doch nachhaltige Signale ergeben sich daraus freilich nicht.
11.05.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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