Trotz steigender Gewinne kann Volkswagen bei den Aktionären nicht punkten und die Aktie kämpft mit Druck von oben
Das hätte besser laufen können
Volkswagen blickte kürzlich auf das vergangene Jahr zurück und hatte dabei durchaus erfreuliche Neuigkeiten im Gepäck. Es reichte jedoch nicht aus, um an der Börse für positive Impulse zu sorgen und die VW-Aktie musste am Mittwoch unschöne Verluste hinnehmen.
Zunächst die gute Nachricht: Volkswagen (DE0007664039) konnte 2022 auf einen steigenden Gewinn blicken. Das Ebit kletterte auf 22,5 Milliarden Euro und fiel damit um 12,5 Prozent höher aus als noch ein Jahr zuvor. Im eher schwierigen Marktumfeld ist das zweifellos eine gute Nachricht, letztlich lagen die Ergebnisse aber innerhalb der Erwartungen der Analysten.
Das lässt sich nicht vom Cashflow behaupten, der im Vergleich zu 2021 spürbar nachgelassen hat. Volkswagen selbst führt das auf Engpässe bei Halbleitern und anderen Komponenten zurück, welche für einen hohen Fahrzeugbestand geführt hätten. Das klingt zwar nachvollziehbar, reicht den Anteilseignern aber nicht aus, um über die kleine Enttäuschung hinwegzusehen.
Die Volkswagen-Aktie musste da am Mittwoch mit roten Vorzeichen leben und es ging an der Börse um knapp 1,5 Prozent auf überschaubare 129,30 Euro zurück. Zu hoffen ist da nur, dass es in diesem Jahr wieder etwas besser laufen wird und VW künftig bei allen wichtigen Kennzahlen die Erwartungen erfüllen kann. Aufgrund einer schwierigen Lage im wichtigen chinesischen Markt gibt es dafür aber nicht einmal ansatzweise eine Garantie.
Volkswagen auf einem unsicheren Pfad
Solange unter den Anlegern Zweifel an neuerlichem Wachstumspotenzial herrschen, wir die Volkswagen-Aktie kaum große Kurssprünge machen können. Zwar soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, dass das Papier sich von den Tiefstständen im vergangenen Jahr bereits sichtlich erholen konnte. Allerdings sind die weiteren Aussichten derzeit von zu vielen Unsicherheiten beladen, als dass sich eine klare Kaufempfehlung aussprechen ließe.
09.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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