Sowohl Porsche als auch Volkswagen berichten über sinkende Absatzzahlen und besonders auf dem wichtigen chinesischen Markt läuft es nicht mehr rund
Mit neuen Modellen wollen Porsche und Volkswagen nun punkten
Der Abwärtstrend hiesiger Autobauer scheint weiterhin anzuhalten. Das zeigte sich zuletzt recht deutlich bei der Porsche AG deren Mutterkonzern Volkswagen. Beide Unternehmen mussten über sinkende Absatzzahlen informieren. Unverändert ist es vor allem der chinesische Markt, welcher den Anbietern Kopfzerbrechen bereitet und Aussichten auf schnelle Besserung sind eher rar gesät.
Im Falle von Porsche konnten von Januar bis September 226.026 Autos ausgeliefert werden und damit 17.000 weniger als noch ein Jahr zuvor. Dies entspricht einem Rückgang von sieben Prozent. In China fiel der Rückgang mit 29 Prozent besonders drastisch aus. Gerade noch 43.280 Fahrzeuge verkaufte die Porsche AG (DE000PAG9113) im Reich der Mitte, welches nun nach Nordamerika und Europa nur noch der drittgrößte Markt für den Anbieter darstellt.
Porsche selbst führt die missliche Lage auf die angespannte wirtschaftliche Lage und eine begrenzte Produktverfügbarkeit zurück. Zudem dürfte auch Einfluss gehabt haben, dass man sich auf anhaltende Preiskämpfe nicht einlassen und stattdessen an einem wertorientierten Ansatz festhalten möchte. Ein Preis- und damit Margenverfall soll möglichst vermieden werden. So richtig geklappt hat dies Medienberichten zufolge allerdings nicht. Das „Handelsblatt“ berichtete, dass viele Händler von sich aus Rabatte geben, um die Fahrzeuge überhaupt noch loszubekommen.
Volkswagen kann die Chinesen nicht begeistern
Die Schwäche der Porsche AG ist einer von vielen, aber nicht einmal der bestimmende belastende Faktor für Volkswagen (DE0007664039). Der Konzern meldete in der vergangenen Woche, bis Ende September weltweit nur noch 6,52 Millionen Fahrzeuge und damit 2,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum ausgeliefert zu haben. Auch bei den Wolfsburgern ist China mit Abstand der herausforderndste Markt. Dort gingen die Auslieferungen um etwa zehn Prozent zurück.
Bedingt dadurch fehlt es bei Volkswagen heute an Wachstumssignalen. Zwar konnten in Nord- und Südamerika die Absätze um sieben respektive 15 Prozent erhöht werden. Offensichtlich ließen sich damit die schwachen Absätze in Fernost jedoch nicht kompensieren. Über viele Jahre hinweg profitierte Volkswagen vom starken Wachstum in China, was dieser Tage schlicht wegzubrechen scheint. Geholfen hat auch nicht, dass die Geschäfte in Europa nur einen leichten Rückgang um ein Prozent verzeichnen mussten.
Besserung erhoffen sich sowohl die Porsche AG als auch Volkswagen von neuen Modellen. Für das Schlussquartal stehen der Audi Q6 e-tron, der rein elektrische Porsche Macan und der ID.7 Tourer der Kernmarke VW an. Ob damit an der insgesamt schwachen Konsumstimmung im Segment etwas geändert werden kann, daran gibt es an den Märkten jedoch so manchen Zweifel.
Volkswagen und Porsche am Boden
Die Skepsis ist den Aktienkursen deutlich anzumerken. Die Volkswagen-Aktie wertete am Freitag in einem freundlichen Handelsumfeld zwar nur um 0,5 Prozent ab. Allerdings war das Papier zuvor bereits schwer angeschlagen. Mit einem Schlusskurs von 92,64 Euro ist man weiterhin nicht weit entfernt vom 52-Wochen-Tief bei 87,72 Euro. Seit Jahresbeginn sind Kursverluste von etwa 18 Prozent zu verzeichnen und Aussichten auf Besserung sind eher rar gesät.
Die Aktionäre der Porsche AG scheinen schon mit noch schlechteren Auslieferungszahlen gerechnet zu haben und der Aktienkurs konnte am Freitag sogar um 2,3 Prozent bis auf 70,98 Euro zulegen. Doch auch hier gibt es kaum einen Grund, um die Sektkorken knallen zu lassen. Seit Jahresbeginn wertete die Aktie um 11,4 Prozent ab und verglichen mit zwischenzeitlichen Hochs aus dem Frühjahr sind sogar Abschläge von etwa 25 Prozent zu verkraften. Sowohl bei VW als auch bei Porsche zeichnet sich aus charttechnischer Sicht leider kein Ende des allgemeinen Abwärtstrends ab.
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14.10.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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