BASF: ausgeprägte Schwäche im 4. Quartal
Prognose von BASF enttäuscht die Bullen - starke Verkäufe drücken den Aktienkurs
Die BASF Zahlen für 2022 lagen weitgehend schon seit Mitte Januar vor. Frankfurt störte sich nicht daran, aber es fehlten noch einige wichtige Daten, wie die Dividende für 2022, das Ergebnis nach Steuern und vor allem die Prognose für 2023. Diese fehlenden Mosaikstücke bekamen wir am Freitag und die Anleger wurden nicht positiv überrascht.
Das Kerngeschäft lief bei BASF (DE000BASF111) im vergangenen Jahr gut. Der Umsatz stieg um 11,1 % auf 87,3 Mrd. Euro und wuchs damit auch inflationsbereinigt. Auf das Jahr betrachtet blieb das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände) mit 10,75 Mrd. Euro (-5,3 %) auch noch halbwegs stabil.
Vor Steuern weist BASF auch immerhin noch einen Gewinn von 1,2 Mrd. Euro aus, nachdem die Beteiligungen fast 5 Mrd. Euro an Wert verloren haben. Darin enthalten sind unter anderem die Verluste aus der Sprengung der Nord Stream Pipelines und dem Rückzug aus Russland enthalten. Nur aufgrund einer ausserordentlich hohen Steuerzahlung fiel das Ergebnis dann ins Minus. BASF weist somit für 2022 einen Verlust nach Steuern von -627 Mio. Euro bzw. -0,70 Euro je Aktie aus. Umso erfreulicher war daher zu hören, dass der Vorstand trotz des Verlustes eine unveränderte Dividende von 3,40 Euro je Aktie vorschlägt.
Ausgeprägte Schwäche im 4. Quartal
Das 4. Quartal zeigte allerdings Schwäche. Während das Gesamtjahr zweistellig wuchs, gab der Umsatz isoliert betrachtet im 4. Quartal leicht um -2,3 % auf 19,3 Mrd. Euro nach. Eine kleine Kontraktion, die sich jedoch sofort sehr stark auf die Profitabilität auswirkte. So rutschte das EBITDA schon um -38,3 % auf 1,39 Mrd. Euro. Gerade genug, um die regulären Abschreibungen zu tragen. Entsprechend schrumpfte das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) -90,3 % auf nur noch 119 Mio. Euro. Da der Löwenanteil der Wertberichtigungen und Abschreibungen des Gesamtjahres ins 4. Quartal gebucht wurde, wies BASF einen Verlust nach Steuern von -4,85 Mrd. Euro bzw. -5,42 Euro je Aktie aus.
Der Ausblick in Verbindung mit der ausgeprägten Schwäche im 4. Quartal beendete am Freitag jedoch alle Spekulationen der Bullen. Die hatten auf eine positive Überraschung gehofft und wurden enttäuscht. Denn der Vorstand warnte, dass das Geschäft im 1. Halbjahr sich weiter abschwächen wird. Man erwartet zwar für das Gesamtjahr ein nahezu unverändertes operatives Ergebnis auf „bereinigter“ Basis im Vergleich zu 2022, aber das beruht einzig und allein auf der Erwartung, dass sich das Geschäft im 2. Halbjahr deutlich erholt. Hier sieht BASF vor allem China als Wachstumstreiber.
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25.02.2023 - Mikey Fritz
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