Die Konkurrenz zieht AMD mit in die Tiefe
Kommt der große Sturz erst noch?
AMD konnte mit seinen letzten Zahlen bei den Aktionären noch punkten. Zwar gehen die aktuellen Probleme in der Chipbranche an dem Konzern nicht ganz spurlos vorbei. Zumindest bisher scheint man aber besser dazustehen als mancher Mitbewerber. Die Sorgen der Anleger werden derzeit aber wieder größer.
Am Montag musste die Aktie von AMD (US0079031078) Kursabschläge in Höhe von 2,97 Prozent verkraften und fiel dadurch wieder unter die 100-Euro-Marke auf 97,32 Euro. Ausschlaggebend dafür dürfte in erster Linie eine deutlich gesenkte Umsatzprognose von Nvidia (US67066G1040) sein. Dort liegen Grafikkarten derzeit wie Blei in den Regalen und die Furcht ist groß, dass AMD ein ähnliches Schicksal bevorstehen könnte.
Sorgen gibt es auch mit Blick auf die kommende Grafikkartengeneration. Die wird zwar mit Sicherheit wieder einmal deutlich schneller sein als bisherige Gerätschaften. Der Stromverbrauch scheint aber vollkommen ins Astronomische abzuheben. Gerüchteweise werden die schnellsten Chips von Nvidia sich bis zu 900 Watt aus der Steckdose genehmigen.
Ganz so exzessiv wird es bei AMD wohl nicht zugehen, doch im Netz ist derzeit die Rede davon, dass der Konzern bei seinen kommenden Radeon-GPUs ebenfalls nicht kleckern dürfte beim Stromverbrauch. Die Top-Modelle könnten demnach bis zu 405 Watt verbrauchen. Bisher war von 375 Watt die Rede. Hoher Energieverbrauch ist im aktuellen Marktumfeld beileibe kein besonders guter Selling Point.
Es wird nicht einfacher
Nun ist AMD nicht nur von Grafikkarten abhängig und bei den Prozessoren konnte das Unternehmen zuletzt einmal mehr puntken. Dennoch ist damit zu rechnen, dass hohe Inflation und ein zurückgehender Konsum noch für einige Probleme sorgen könnten. Die aktuelle Zurückhaltung der Anleger nach einer ansehnlichen Erholung in den letzten vier Wochen ist daher erst einmal nachvollziehbar. Es lässt sich aber darüber diskutieren, ob die bestehenden Sorgen und Ängste nicht vielleicht etwas übertrieben sind.
09.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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