BÖRSE TO GO - mit Update zur Jhresendrallye, Tesla und Uber
Ist die Luft aus der Rallye raus?
Guten Morgen,
die Börsenwoche endet relativ lustlos und ohne Schwung. Das ist der bekannte Kater nach der Party, den wir avisiert hatten. Wir rechnen nicht damit, dass sich das Bild auch in der kommenden Woche ändert, denn: einerseits fehlt es derzeit an neuen Erkenntnisse, andererseits sollte erst einmal die überkaufte Marktlage der letzten Wochen abgebaut werden. Gut möglich, dass sich dies bis in die Mitte des Dezember hinauszieht, womit in Frage gestellt werden kann, ob es vor der Weihnachtspause noch einmal zu einem Schub kommt. Wir denken: genug ist genug!
Viel spannender bleibt die Frage nach der Perspektive 2020! Hier werden in den kommenden Wochen vor Jahresende noch zahlreiche Meinungen und Prognosen die Runden machen, meist mit verhaltenem Unterton. Niemand wagt sich derzeit aus der Deckung und uns liegt keine Prognose seitens der Analysten vor, welche für 2020 ein optimistisches Bild zeichnet. Die OECD sagt Deutschland gar eine Dauer-Flaute voraus und forderte milliardenschwere Investitionen. Das gefällt uns natürlich sehr!
Bildnachweis: © Fotograf - Dario
Selbiges gilt auch für die Marktprognosen. Kaum eine Prognose geht von weiter steigenden Kursen aus, insofern ist dieses Bild deckungsgleich mit den Prognosen für 2019 vom Spätherbst 2018. Die optimistischsten Prognosen gehen von einer moderaten Kursteigerung von 1-4% aus, die anderen von nachlassenden Kursen im Zuge einer weiteren globalen konjunkturellen Abschwächung. Wir halten dagegen, denn sämtliche Frühindikatoren zeigen zwar noch Schwäche, aber mit deutlichen Ansätzen einer Stabilisierung. Diese wird sich vermutlich in Q1 oder Q2 zu dem Ansatz einer Wende entwickeln. In den kommenden Ausgaben des „Zürcher Trend“ und „Zürcher Finanzbrief“ gehen wir darauf im Detail ein und nennen unsere Ziele für 2021.
TESLA greift wieder an
Entsprechend den oben genannten Vorgaben sind derzeit wirklich „handfeste“ Unternehmensnachrichten eher Mangelware. Aus unserer Sicht interessant ist das, was TESLA erneut präsentiert. Denn der amerikanische E-Auto-Pionier hat gerade ein wirklich futuristisch aussehendes Pickup-Modell vorgestellt. Über das Design dieses Fahrzeuges kann man dabei sicher geteilter Meinung sein. Der wichtigste Punkt ist aber ein anderer:
Denn damit scheint TESLA in einem Fahrzeugsegment angreifen zu wollen, das bislang keine Rolle spielte – eben dem Pickup-Segment (also Fahrzeuge mit Ladefläche). Dieses ist in Amerika das wichtigste Segment für die Autohersteller. FORD, CHRYSLER und auch GM verdienen in diesem Bereich das meiste Geld. Wenn TESLA hier mit einer E-Variante kommt (die nach ersten Tests technologisch nicht nur mit den „Verbrennern“ mithalten, sondern sie auch in manchen Leistungsparametern überflügeln kann), dann bringt das eine mehr als interessante Perspektive. Weiter halten.
UBER im freien Fall
Und noch eine Meldung aus Amerika. Die Aktien des Fahrdienstleisters UBER haben derzeit einen sehr schweren Stand an der Börse. Als wären die bekannten Schwierigkeiten im operativen Geschäft nicht, steht die Aktie nun auch aus anderer Sicht unter Druck. Denn immer mehr Alt-Aktionäre trennen sich von Anteilen. Dass der frühere Chef Travis Kalanick einen großen Teil seiner bisherigen Beteiligung verkauft hat, kann man sicher noch nachvollziehen, nachdem er geschasst wurde.
Doch auch andere Gründer und Mitglieder des Top-Management verkaufen fleißig, nachdem in der vergangenen Woche die Sperrfrist nach dem Börsengang endete. Mit dem Ergebnis, dass es ein eindeutiges Überangebot von UBER-Aktien gab, was den Aktienkurs weiter drückte. Ehe das nicht vorüber ist, brauchen Sie sich wohl nicht mit den Perspektiven in dieser Aktie zu beschäftigen.
22.11.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de
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